Nichtrauchen: Nach 60 Tagen will man mich wieder süchtig machen
Schon 60,5 Tage bin ich nun schon sauber. Ich rauche zwar selten mal so eine nikotinfreie Kräuter-Zigarette, aber das auch durchaus als Joke, denn mit diesen Dingern kann man so einige Späße (siehe Ende des Beitrages) erleben.
Damit mir meine Kräuterretten nicht ausgehen, habe ich bei der Versandapotheke meines Vertrauens Nachschub bestellt. Zwei Tage später waren sie da, jedoch hat der gemeine Nikotinteufel noch ein kleines Geschenk für mich ins Paket gepackt: Eine Gratisprobe „Nicorette Kaugummi“ mit DIN-A4-Verkaufsflyer zum Produkt.
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Zwar ist in der Probe kein suchtmachendes Nikotin enthalten (wenn man dem Aufdruck auf der Packung glaubt), aber dennoch will man mich offenbar wieder auf den Geschmack bringen. Denn diese tollen Kaugummis enthalten in der normalen Verkaufsverpackung durchaus Nikotin, also ein abhängig machendes Nervengift. Ich bin seit 60 Tagen nikotinfrei. Ich will und brauche dieses Zeug nicht mehr, also behaltet Euern Dreck!!! Es ist allgemein bekannt, dass bereits eine einzige Zigarette, ein Schub Nikotin oder halt ein Nikotinkaugummi einen Ex-Raucher wieder in die Sucht treiben kann, da alte Sucht-Rezeptoren sofort auf das Nikotin reagieren. Genau das ist ja der Vorwurf, den man den nikotinhaltigen Zigaretten-Ersatzprodukten machen kann: Man raucht zwar nicht mehr, bleibt jedoch nikotinsüchtig, da sich die Sucht von der Zigarette auf das Nikotinpflaster, bzw. den Nikotinkaugummi verlagert. Wer bei Google nach „Nikotinkaugummi Sucht“ sucht, wird einige Suchergebnisse finden.
Ich finde diese Werbeaktion meiner Versandapotheke ziemlich daneben. Ich denke zwar, dass es keine Absicht war und wahrscheinlich derzeit in jedem Paket diese Pröbchen beiliegen, aber etwas mehr Rücksicht und Intelligenz kann man schon erwarten, wenn ich als Kunde durch meine Bestellung von nikotinfreien NTB-Kräuterzigaretten eindeutig signalisiere, dass ich von Nikotin nicht (mehr) viel halte. Selbstverständlich habe ich mich telefonisch bei dem Laden beschwert. Man entschuldigte sich, wolle mir mit dieser Probe natürlich nicht schaden und gebe meinen Einwand in die entsprechende Abteilung weiter.
Nun noch etwas Lustiges, was ich mit meinen Kräuterretten erlebte:
Anfang der Woche war ich in einer Kneipe. Wir tranken unser Bier in einer unbeobachteten, hinteren Ecke der zur Weihnachtszeit mit allerhand leuchtenden Figuren und einem Plastik-Weihnachtbaum geschmückten Kneipe. Ich zündete mir eine Kräuter-Zigarette an. Wie bereits beschrieben, ist der Geruch von diesem Kraut bedenklich. Ich hatte die Kippe kaum ausgedrückt, schon lief die Bedienung der Kneipe aufgeregt schnüffelnd durch den Raum. Sie schaute sich dabei die Kabel der diversen Weihnachtsbeleuchtungen ganz genau an, denn sie vermutete aufgrund des Geruchs (ausgehend von meiner Kräuter-Kippe) im Raum einen Kabelbrand. Sie fand natürlich nichts vor und verschwand mit ungläubigem Blick wieder hinter ihrer Theke. Später, als wir an der Bar zahlten, fragte uns noch ein Gast, ob wir gekokelt hätten, es würde so nach verbranntem Weihnachtsbaum riechen. Wir verneinten wahrheitsgemäss…
Selbstverständlich werde ich auch künftig meine Energie ins Nichtmehrrauchen stecken, obwohl das eigentlich nicht mehr so nötig ist, wie am Anfang, denn das Nichtmehrrauchen ist mittlerweile zur Normalität geworden.
Nach einiger Zeit oder wenn wieder mal etwas erwähnenswertes geschah, werde ich wieder etwas zum Thema schreiben. Daher schaut doch bei Interesse einfach regelmäßig rein oder abonniert den RSS-Feed der Rubrik “Nichtraucher-Tagebuch”, denn dann bleibt ihr speziell bei neuen Beiträgen in dieser Rubrik informiert.
Abgelegt in Nichtraucher-Tagebuch
Samstag, 13. Dezember 2008 um 19:24
Naja, kann mir eigentlich schon gut vorstellen, dass das Absicht war. Das die das jedem Paket beipacken glaub ich auch nicht. Ist ja eine gute Werbestrategie, da (Ex)Raucher höchstwahrscheinlich die Zielgruppe von dem Zeug sein werden…
lg